ACE-Hemmer plus Angiotensin-II-Antagonist bei Nephropathie: ACE-Hemmern und Angiotensin (AT)-II-Antagonisten wird eine spezifische,
über die blutdrucksenkende Wirkung hinausgehende nephroprotektive Wirksamkeit zugeschrieben. Wir finden bislang weder bei diabetischer noch bei
nichtdiabetischer Nephropathie überzeugende Belege für diesen Effekt der beiden Antihypertensivaklassen (vgl. a-t 2000; 31: 2 und 2001; 32: 97-8). Eine aktuelle dreiarmige Studie
(COOPERATE*) aus einem nephrologischen Zentrum in Japan vergleicht den ACE-Hemmer Trandolapril (GOPTEN, UDRIK; 3 mg/Tag) mit dem AT-II-Blocker
Losartan (LORZAAR; 100 mg/Tag) und einer Kombination aus Trandolapril und Losartan in den genannten Dosierungen. 263 im Mittel 45-jährige Patienten mit
nichtdiabetischer Nephropathie und durchschnittlicher glomerulärer Filtrationsrate von 40 ml/min nehmen teil. 50% leiden an IgA-Nephropathie. Als weitere
Antihypertensiva werden hauptsächlich lang wirksame Kalziumantagonisten, Diuretika und Alpharezeptorenblocker verwendet. Die durchschnittlichen Werte,
um die der Blutdruck gesenkt wird, unterscheiden sich nicht wesentlich. In der Trandolapril-Mono-Gruppe steigen sie im Verlauf der Studie allerdings wieder an. Der
Blutdruck wird zudem während der Talspiegel der Medikamente gemessen. Den primären Endpunkt (Verdoppelung des Serumkreatinins oder Dialyse-
pflichtiges Nierenversagen) erleiden nach drei Jahren unter Trandolapril bzw. Losartan jeweils 23% der Patienten, unter der Kombination mit 11% deutlich weniger
(Number needed to treat [NNT] = 9). Dialyse-pflichtige Niereninsuffizienz allein betrifft 8%, 3% bzw. 1% der Patienten. Die Nachbeobachtung ist unvollständig.
Im Gegensatz zu Abstract und Flussdiagramm, in denen 7 (2,7%) Patienten mit fehlender Nachbeobachtung erwähnt sind, ist im Text von 57 (21,7%) Patienten
die Rede, die wegen Studienabbruchs "zensiert" wurden, deren Krankheitsverlauf also nicht bis zum Studienabschluss in die Auswertung eingeht
(NAKAO, N. et al.: Lancet 2003; 361: 117-24). Nach einer Faustregel für die kritische Studienbewertung ist ein Ergebnis bei Verlust von mehr als 20% der
Patienten wegen zu großer Verzerrungsmöglichkeit nicht hinreichend vertrauenswürdig. Die Ergebnisse der COOPERATE-Studie bedürfen
daher der Überprüfung, -Red.
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