Myopathien in Verbindung mit Bezafibrat (CEDUR u.a.) und verwandten Lipidsenkern: 1992 verzeichnete das NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION vier Berichte über Myopathien einschließlich Rhabdomyolyse in Verbindung mit Bezafibrat (CEDUR u.a.; a-t 1 [1992], 5). Seither meldeten uns Kollegen Muskelschwäche und -atrophie (Bericht 5255), Myositis (7300) und lebensbedrohliche Rhabdomyolyse mit akutem, dialysepflichtigem Nierenversagen (7714) in Verbindung mit dem meistverordneten Lipidsenker. In Japan wurden in den letzten zwei Jahren 58 Muskelschäden unter Bezafibrat bekannt, einige davon bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Eine Kreatinin- Clearance unter 60 ml/min gilt als Kontraindikation. Alle Wirkstoffe der Fibratgruppe können den Muskel schädigen. Drei- bzw. viermal erfassen wir Muskelschmerzen unter Fenofibrat (NORMALIP u.a.; 2805, 3725, 3736) bzw. Gemfibrozil (GEVILON; 4209, 4349, 4350, 4393). Ein Klinikapotheker berichtet uns über Rhabdomyolyse bei einem 72jährigen unter mehrjähriger Einnahme von Gemfibrozil (5445). In Frankreich nahm Sanofi im März 1995 eine Hochdosiszubereitung des nur dort erhältlichen Ciprofibrat wegen häufiger Myopathien vom Markt. Auch Blutfettsenker vom Typ der Cholesterin- Synthesehemmer wie Lovastatin (MEVINACOR) können den Muskel schädigen (a-t 7 [1990], 67). Unter gleichzeitiger Einnahme von Fibrat und "Statin" steigt das Risiko der Rhabdomyolyse. Bei Verdacht auf Myopathie sind die Lipidsenker sofort abzusetzen (Current Problems in Pharmacovig. 21 [1995], 3/ati d). |
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