LIPIDSENKER: NEUE "STATINE" IM VERTRÄGLICHKEITSVERGLEICH |
Seit Juni 1990 ist mit Simvastatin (DENAN, ZOCOR) neben Lovastatin (MEVINACOR) der zweite HMG-CoA-Reduktasehemmer erhältlich. Beide
Wirkstoffe werden bei Fettstoffwechselstörungen mit diätetisch nicht einstellbarem erhöhten LDL-Serumcholesterin eingesetzt. Sie stammen aus der
MSD-Forschung und sollen sich schenkt man dem Dieckmann-Sprecher bei der Einführungskonferenz in Berlin Glauben weder in der Wirkung
noch in den Nebenwirkungen unterscheiden.1 Unterschiede in Art und Häufigkeit von Störwirkungen können auf der unterschiedlichen
Erfahrungstiefe für die beiden eingeführten "Statine" beruhen. Wegen des grundsätzlich neuen Wirkmechanismus (vgl. a-t 2 [1988], 18) ist
besondere Aufmerksamkeit bei der Beobachtung der unerwünschten Effekte erforderlich. Unserem NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION gingen auffällig häufig Meldungen über Muskelschmerzen (Fall-Nr. 3382, 3384, 3767, 3810, 3879) und Muskelschwäche (Nr. 3795) bzw. Kreatinkinase-Anstieg (Nr. 3752) durch Lovastatin zu. Die unerwünschten Wirkungen sind auch für Fibratlipidsenker wie Gemfibrozil (GEVILON) bekannt, scheinen aber bei "Statinen"
häufiger bzw. schwerwiegender zu sein. Vorsicht: Bei gleichzeitiger Therapie mit dem Immunsuppressivum Ciclosporin (SANDIMMUN), Fibraten oder
Nikotinsäure (NICONACID) bzw. einer Kombination dieser Medikamente kommt dies häufiger vor. Treten plötzlich Muskelschmerzen oder -
schwäche in Verbindung mit oder ohne Kreatinkinase-Anstieg auf oder besteht eine Prädisposition zu Rhabdomyolyse oder Nierenversagen, sind
Lovastatin bzw. Simvastatin abzusetzen.2 Ein Patient erlitt in Verbindung mit der Einnahme von Lovastatin einen vollständigen Geruchs- und Geschmacksverlust (NETZWERK-Fall 3677). In hohen Dosen verursachte Lovastatin Katarakt bei Hunden, scheint jedoch die menschliche Linse nicht zu schädigen. Vorsichtshalber
werden Spaltlampenuntersuchungen vor Behandlungsbeginn und einmal jährlich während der Therapie empfohlen.2 |
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