LEBENSBEDROHLICHE ARRHYTHMIEN | ||||||
Für das nicht verschreibungspflichtige Antihistaminikum Terfenadin (TELDANE u.a.) sind lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
einschließlich Torsades de pointes (chaotische Kammertachykardie) bekannt (vgl. a-t 11 [1991], 106 und 7 [1992], 72) sowie nach Überdosierungen des ebenfalls gering sedierenden Antihistaminikums Astemizol
(HISMANAL, vgl. a-t 6 [1987], 54). Offensichtlich beeinträchtigen schon gering erhöhte und möglicherweise bereits normale Astemizol-Dosierungen
die Herzfunktion. NETZWERK-Melder beschreiben Tachykardien/ Tachyarrhythmien in Verbindung mit normalen Astemizol-Dosierungen (Berichte 2562, 4222 und 5112): Eine 43jährige Patientin entwickelte nach täglich einer Tablette ventrikuläre Tachykardien, "für die sich auch nach intensiver stationärer Diagnostik kein kardiopathogenes Äquivalent fand". Leberfunktionsstörungen und systemische Begleitmedikation lagen nicht vor. FAZIT: Möglicherweise bereits im üblichen Dosierungsbereich, besonders jedoch bereits bei geringer Überdosis des Antihistaminikums Astemizol (HISMANAL) besteht die Gefahr lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen. Leberkranke dürfen das Mittel nicht einnehmen, da sonst beträchtliche Mengen des Antihistaminikums kumulieren können. Solche in der Rote Liste 1992 nicht erwähnten Komplikationen und Risiken erfordern unseres Erachtens die Verschreibungspflicht für das Antihistaminikum und Dosisbeschränkungen.
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