ERHÖHTE RATE VON GEHIRNTUMOREN | ||||||
Dem Bundesgesundheitsamt liegen 34 Fallberichte zu intrakraniellen Tumoren oder Rezidiven unter Behandlung mit dem menschlichen
Wachstumshormon Somatropin (GENOTROPIN, HUMATROPE, NORDITROPIN, SAIZEN) vor, darunter 15 Kraniopharyngeome. Als Konsequenz darf Somatropin
nur noch Verwendung finden, wenn zuvor durch Kernspintomographie ein Hirntumor als Ursache der mangelnden Wachstumshormonproduktion ausgeschlossen
bzw. sichergestellt ist, daß intrakranielle Tumore inaktiv sind. Der Abschnitt Gegenanzeigen der Präparate wird entsprechend
geändert.1
Intrakranielle Tumoren in Verbindung mit Somatropin halten wir für einen beunruhigenden Befund, dessen Bedeutung für die Therapie sich beim derzeitigen Kenntnisstand nicht abschätzen läßt. Die Anwendung von natürlichem oder gentechnisch hergestelltem Somatropin bei Kindern wurde mit vermehrtem Auftreten von Leukämien assoziiert (vgl. a-t 2 [1988], 23, 5 [1988], 47 und 1 [1990], 7). Auch hier fehlt eine hinreichende pathophysiologische Erklärung, zumal der Verdacht vage ist. In Anbetracht der Befunde halten wir eine strenge Indikationsstellung und Zurückhaltung bei Indikationsausweitungen für erforderlich (Red.). | ||||||
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