MISTELEXTRAKTE UND LEBENSQUALITÄT? |
Mistelextrakte (LEKTINOL, ISCADOR u.a.) sind zur palliativen Behandlung bei Tumorleiden verordnungsfähig. Welche Datenlage,
insbesondere zur Verbesserung der Lebensqualität gibt es hierzu? Trotz fehlenden Beweises für Lebensverlängerung usw. scheint es doch für
den Aspekt der verbesserten Lebensqualität nach Chemotherapie Untersuchungen zu geben.
Die seit mehr als 80 Jahren in der Onkologie angewandte Misteltherapie geht auf ein Behandlungskonzept von Rudolf STEINER zurück. Konkrete Belege
für den Nutzen einer Behandlung, sei es in Bezug auf Lebensverlängerung oder Verbesserung der Lebensqualität, vermissten wir in unserer letzten
Bewertung von 2001 (a-t 2001; 32: 58). Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat jedoch auf Mistellektin
standardisierte Mistelpräparate in seine Liste der ausnahmsweise verordnungsfähigen Medikamente zur Behandlung schwerwiegender Erkrankungen
(§34, Absatz 1, Satz 2 SGB V) aufgenommen und dadurch aufgewertet - explizit zur Verbesserung der Lebensqualität.1 |
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Verwendet wird der EORTC-QLQ-C30-Fragebogen, in dem der globale Gesundheitszustand, fünf Funktionsskalen (z.B. körperliche Leistung) und neun Symptomskalen (z.B. Schmerzen, Luftnot) erhoben werden. |
| (M = Metaanalyse, R = randomisierte
Studie) | |
1 | SCHWABE, U. in SCHWABE, U., PAFFRATH, D. (Hrsg.): "Arzneiverordnungs-Report 2005", Springer, Berlin 2006, Seite 108-90 | |
M | 2 | ERNST, E. et al.: Int. J. Cancer 2003; 107: 262-7 |
3 | National Cancer Institute: Mistletoe Extracts, Stand 16. Juni 2005; http://cancernet.nci.nih.gov/cancertopics/pdq/cam/mistletoe/ healthprofessionals/allpages | |
4 | SCHUMACHER, K. et al.: Anticancer Research 2003; 23: 5081-8 | |
R | 5 | STEUER-VOGT, M.K. et al.: HNO 2005 doi: 10.1007/s00106-005-1318-y |
R | 6 | KLEEBERG, U.R. et al.: Eur. J. Cancer 2004; 40: 390-402 |
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