EPLERENON (INSPRA): EIN ALDOSTERON- |
Mit Veröffentlichung der RALES-Studie*1 etablierte sich die Therapie der schweren Herzinsuffizienz mit Spironolakton (ALDACTONE u.a.; a-t 1999; Nr. 9: 95), obwohl der Aldosteronantagonist hierzulande in dieser Indikation nicht zugelassen ist. Jetzt kommt mit Eplerenon (INSPRA) ein analoger Wirkstoff zur Behandlung der Herzinsuffizienz nach kürzlich aufgetretenem Herzinfarkt auf den Markt. Damit soll ein sehr breites, von Spironolakton abweichendes Anwendungsgebiet besetzt werden. In den USA ist das Mittel zusätzlich zur Therapie der arteriellen Hypertonie zugelassen. EIGENSCHAFTEN: Das dem Spironolakton chemisch eng verwandte Eplerenon bindet selektiv an Mineralkortikoid-Rezeptoren, hemmt
kompetetiv die Aldosteron-Wirkung und die damit verbundenen Effekte auf Elektrolyte, Zellproliferation, Bildung von Kollagen, Gerinnung u.a. Die Bindung scheint
selektiver, die Hemmwirkung jedoch schwächer als die von Spironolakton zu sein.2 WIRKSAMKEIT: In der für die Zulassung relevanten EPHESUS-Studie** nehmen 6.632 Patienten nach akutem Herzinfarkt in den
zurückliegenden zwei Wochen und mit eingeschränkter Linksherzleistung (Auswurffraktion unter 40% und klinische Zeichen der Lungenstauung oder
Nachweis eines dritten Herztones) entweder 25 mg bis 50 mg Eplerenon oder Plazebo ein.4 Die Dosierung wird je nach Höhe des Kaliumspiegels
angepasst. Als Basisbehandlung nehmen unter anderem 86% ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Blocker und 75% Betablocker ein. Diabetiker werden auch ohne
Vorliegen einer klinischen Herzinsuffizienz in die Studie aufgenommen. Nach durchschnittlich 16 Monaten sind unter Eplerenon 14,4%, unter Plazebo 16,7%
verstorben (primärer Endpunkt; Number needed to treat = 44).4 Der Nutzen kommt vor allem in den ersten 30 Tagen zustande, hauptsächlich
durch Verringerung plötzlicher Herztode. Ein Zusammenhang mit dem Einfluss auf den Kaliumspiegel wird vermutet, da vor allem Patienten mit niedrigen
Ausgangswerten profitieren.2 Die Herzinsuffizienz wird hingegen nicht eindeutig gebessert. Patienten über 75 Jahre profitieren ebenso wenig wie
solche mit Diabetes mellitus ohne klinische Linksherzinsuffizienz und Patienten mit einer Auswurffraktion von mindestens 35%. Der neue Aldosteronantagonist Eplerenon (INSPRA) senkt in einer Studie die Sterblichkeit bei Patienten mit Zeichen der Linksherzinsuffizienz nach
kürzlich durchgemachtem Herzinfarkt vor allem durch Verringerung akuter Todesfälle. Ein Einfluss auf den Verlauf der Herzinsuffizienz ist hingegen nicht
eindeutig belegt. |
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