SSRI UND ANDERE ANTIDEPRESSIVA: | ||
* Vorversion am 7. Nov. 2003 als blitz-a-t veröffentlicht. Verdacht auf ein erhöhtes Selbstgefährdungsrisiko unter selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) besteht seit der breiten Vermarktung
von Fluoxetin (FLUCTIN u.a.) und wird zunehmend durch Daten aus Studien und Einzelberichten gestützt (a-t 2003;
34: 63-4 und 70). In den vergangenen Monaten wurde wegen Zunahme von Suizidgedanken und -versuchen in
Großbritannien, den USA und anderen Ländern vor Gebrauch von Paroxetin (SEROXAT u.a.) und Venlafaxin (TREVILOR) bei Kindern und Jugendlichen
gewarnt.1,2,3 In plazebokontrollierten Studien mit Paroxetin bei Kindern mit der Diagnose "Depression" verdreifacht sich das Risiko der
Suizidalität. In Studien mit Venlafaxin betrifft dies unter der langwirksamen Zubereitung 2% der Kinder, während unter Plazebo kein Kind betroffen ist. Der
Nutzen beider Antidepressiva unterscheidet sich bei Kindern mit depressiver Erkrankung nicht von Plazebo.1
Angesichts der weitgehend fehlenden Nutzenbelege zur Behandlung der Depression des Kindes, der fehlenden Zulassung für diese Indikation und des wahrscheinlich erhöhten Risikos der Suizidalität raten wir von der Anwendung von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) und verwandten Mitteln bei Kindern ab. | ||
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