TRIPTAN NR. 6: ELETRIPTAN (RELPAX) |
Das sechste Triptan, Eletriptan (RELPAX), kommt mit einer bemerkenswerten Literaturdokumentation in den Handel: Während nur eine einzige kontrollierte Therapiestudie veröffentlicht ist,1 gibt es eine vom Hersteller gesponserte systematische Übersicht unveröffentlichter Studien zu Eletriptan aus der COCHRANE-Collaboration (siehe Kasten).2 Eletriptan hat wie alle neueren Triptane eine bessere orale Bioverfügbarkeit als Sumatriptan (IMIGRAN; 50% vs. 14%). Seine Plasmahalbwertszeit ist mit etwa 4 Stunden doppelt so lang. Nach der einzigen veröffentlichten Studie mit 692 Migränepatienten wirkt nur die Tageshöchstdosis von 80 mg Eletriptan mit einer
Ansprechrate von 77% innerhalb von zwei Stunden besser als 100 mg Sumatriptan per os (55%), wird aber auch schlechter vertragen.1 Sumatriptan wird in
dieser Studie allerdings als Kapsel eingenommen, nicht als handelsübliche Tablette. Die Bioäquivalenz der Studienzubereitungen mit dem
Handelspräparat IMIGRAN wird bezweifelt.3 FAZIT: Einfache Analgetika in ausreichender Dosierung, zum Beispiel 1.000 mg Azetylsalizylsäure (ASPIRIN u.a.), bei Bedarf in Kombination mit Metoclopramid (PASPERTIN u.a.), sind Mittel der Wahl bei Migräne. Reservemittel ist Sumatriptan (IMIGRAN), das am besten erprobte Triptan. Ein klinischer Vorteil des neuen Eletriptan (RELPAX) gegenüber Sumatriptan ist nicht hinreichend belegt. |
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