Aus für Kava-Kava-Produkte (ANTARES u.a.): Auf Grund des nicht belegten Nutzens und schwerer, zum Teil lebensbedrohlicher
Leberschädigung stuften wir im Juli 2000 die gegen Angstzustände angebotenen Kava-Kava-Extrakte (ANTARES u.a.) als "nicht mehr
marktfähig" ein (a-t 2000; 31: 64). Jetzt bestätigt das Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) diese Einschätzung: "Kava-Kava- oder Kavain-haltige Arzneimittel können offenbar hepatotoxische Reaktionen
auslösen, deren Schwere über ein nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft vertretbares Maß hinausgeht und denen keine
hinreichend belegte therapeutische Wirksamkeit gegenübersteht." Dem BfArM liegen 24 Spontanberichte über hepatotoxische Effekte von Kava-
Kava- oder Kavain-Produkten vor einschließlich Leberversagen, (cholestatische) Hepatitis oder Leberzirrhose. Ein Ereignis verlief tödlich. Dreimal war eine
Lebertransplantation erforderlich. Als Schädigungsmechanismus wird von einer dosisabhängigen toxischen Arzneimittelreaktion ausgegangen. Die
geringste Konzentration, die möglicherweise noch eine lebertoxische Reaktion auslöst, soll bei einer homöopathischen Verdünnungsstufe
entsprechend D6 liegen. Ein exakter Grenzwert lässt sich allerdings nicht festlegen. Hersteller ethanolischer Extrakte behaupteten Verträglichkeitsvorteile
für ihre Produkte (a-t 2000; 31: 69). Art der Aufbereitung der Ausgangsstoffe und Herstellungsmethode scheinen
aber keinen Einfluss auf die Schadeffekte zu haben (BfArM: Schreiben an Stufenplanbeteiligte vom 8. Nov. 2001). Dem BfArM liegen für azetonische und
ethanolische Extrakte etwa gleich viele Meldungen vor. In der Schweiz wurde LAITAN, das azetonischen Kava-Kava-Extrakt enthält, bereits im Oktober 2000
aus dem Handel gezogen - ebenfalls wegen Leberschädigung (a-t 2000; 31: 89). Da nach Stufenplan
zunächst die Hersteller angehört werden müssen, ist hierzulande mit einer Marktrücknahme erst zu Beginn 2002 zu rechnen. Die Firma
Bionorica ist der Maßnahme zuvorgekommen und hat ihr Produkt KAVATINO im Oktober 2001 vom Markt genommen (Bionorica: Schreiben an Apotheken vom
24. Sept. 2001).
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