GALAVIT GEGEN KREBS? | ||
Haben Sie Informationen über eine Krebstherapie mit GALAVIT? Für die Injektionen werden ca. 16.000 DM verlangt. Das
Medikament stammt aus Russland, sei in der Weltraumforschung entwickelt und getestet worden. Es sei in Russland zugelassen und hier über internationale
Apotheken zu beziehen. Handelt es sich um eine der vielen Scharlatanerien, mit denen kranken Menschen durch Heilungsversprechungen das oft letzte Geld aus
der Tasche gezogen wird? Sind Studien zu diesem Medikament oder auch nähere Informationen zu Inhaltsstoffen oder Wirkungsweise bekannt? GALAVIT enthält Amino-Tetrahydrophthalazin-Natriumsalz. Es soll in der russischen Föderation als Arzneimittel registriert sein. Bei diesem
Anzeigeverfahren findet unseres Wissens keine Prüfung der Daten statt. Heutigen Standards entsprechende klinische Studien sind nicht erforderlich. Obwohl
damit geworben wird, dass GALAVIT "bei knapp 300 Kosmonauten* und rund 30.000 Krebspatienten erfolgreich eingesetzt" worden sei, angeblich sogar
ohne Nebenwirkungen,1 finden wir in medizinischen Datenbanken keine einzige klinische Veröffentlichung. Das im deutschsprachigen Raum nicht zugelassene GALAVIT wird inzwischen in verschiedenen Kliniken verwendet - beispielsweise im Carolinum (Bad Karlshafen, Hessen) zum Preis von etwa 17.000 DM für eine dreiwöchige Anwendung und im Institut Harz (Blankenburg)3 für rund 10.000 DM bei 14-tägiger stationärer Behandlung einschließlich GALAVIT-Injektionen, Eigenblutbehandlung u.a. Auch der Arbeitskreis Krebs- Immun-Therapie (Bad Heilbrunn; Dres. KLEHR [vgl. a-t 1993; Nr. 5: 47]/RAUFUSS) propagiert das Mittel, in Österreich und der Schweiz die Mission Pharma AG (Kitzbühel, Zürich). Ob Legendenbildung GALAVIT interessant machen soll? Einerseits soll das Mittel aus "den geheimen radiologischen Forschungslabors ... bei Moskau"
stammen,1 während es im Institut Harz nach einem angeblich "bewährten amerikanischen Krebstherapie-Konzept" angeboten wird.
Laut russischem Beipackzettel soll GALAVIT die "Hyperaktivität der Makrophagen" hemmen, laut Information aus dem Institut Harz "die
Makrophagen (Krebszellfresser) aktivieren".3
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