ALPENLÄNDISCHE EIGENHEITEN? DIE TOP 10 ARZNEIMITTEL IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ* |
Unter den umsatzstärksten, also für das Gesundheitswesen teuersten Arzneimitteln dominieren in Deutschland (D), Österreich (A) und der
Schweiz (CH) sinnvolle Einstoff-Präparate. Die Angleichung der Märkte durch multinational agierende Konzerne lässt sich an den Spitzenpositionen
nachvollziehen. Auf den vorderen Rängen der Top 10 finden sich in den drei Ländern vier Produkte: Der in Studien gut erprobte CSE-Hemmer
Simvastatin (ZOCOR, ZOCORD) und die weniger gut dokumentierte (a-t 1998; Nr. 7: 66), jedoch etwas
preiswertere Variante Atorvastatin (SORTIS), der Protonenpumpenhemmer Omeprazol (ANTRA MUPS, LOSEC) und der bei koronarer
Herzkrankheit/Herzinsuffizienz umstrittene Kalziumantagonist Amlodipin (NORVASC; a-t 1998; Nr. 4: 44 und
2000; 31: 40). Der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Citalopram (SEROPRAM) nimmt in A und CH Rang 3
ein (D: nicht unter den führenden 100), das Immunsuppressivum Ciclosporin (SANDIMMUN) in A und D die Plätze 9 und 10 (CH: Rang
15). Während in A und D in der Rheumatherapie bislang noch nichtsteroidale Antirheumatika vom Typ Diclofenac (VOLTAREN; A: Rang 30, D: Rang 34) dominieren, wurden die Cox-2-Hemmer Celecoxib (CELEBREX) und Rofecoxib (VIOXX) in CH bereits in die Gruppe der Marktführer katapultiert (Positionen 14 und 19). Belege klinisch relevanter Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen nichtsteroidalen Entzündungshemmern stehen aus (a-t 1999; Nr. 12: 123-4 und 2000; 31: 50-1). Das Marketing versucht sogar, Warnungen in Werbung umzumünzen (siehe Seite 86). |
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