Koronare Herzkrankheit bei Diabetes: Angioplastie (PTCA) oder Bypass? 20% bis 30% der Patienten, die sich einem Eingriff zur Revaskularisierung der Herzkranzgefäße unterziehen, sind zuckerkrank. Diabetes verschlechtert die Langzeitprognose der koronaren Herzkrankheit und schmälert den Erfolg einer Ballonerweiterung oder Bypass-Operation. Die beiden Methoden erweisen sich für diese Patienten als unterschiedlich erfolgreich: In zwei neueren randomisierten Untersuchungen überleben mehr Diabetiker ein und fünf Jahre nach Bypassoperation als nach Angioplastie. Die Langzeitergebnisse einer prospektiven Beobachtungsstudie weisen in die gleiche Richtung: Berücksichtigt sind Daten von über 2.600 Patienten mit Diabetes und Mehrgefäßerkrankung, die sich zwischen 1981 und 1994 einer Bypass-Operation oder einer PTCA unterzogen haben. Die Akutsterblichkeit liegt nach Bypass höher (5% vs. 0,36%). Nach fünf und zehn Jahren leben in beiden Gruppen jedoch ähnlich viele Patienten (78% vs. 76% und 45% vs. 46%), obgleich die aus der Angioplastie-Gruppe zum Zeitpunkt des Eingriffs weniger schwer erkrankt waren. Insulinpflichtige Diabetiker haben eine deutlich höhere Überlebensrate nach Bypass-Operation als nach PTCA (75% vs. 68% nach fünf und 47% vs. 36% nach zehn Jahren). Ob eine Stentimplantation den Nutzen der Angioplastie bei Diabetikern verbessern kann, bedarf weiterer Studien (WEINTRAUB, W. S. et al.: J. Am. Coll. Cardiol. 31 [1998], 10; O'NEILL, W. W.: J. Am. Coll. Cardiol. 31 [1998], 20). |
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