Hyperkaliämie unter ACE-Hemmern - wer ist gefährdet? ACE-Hemmer wie Captopril (LOPIRIN u.a.) blockieren mit der Produktion von Angiotensin II auch die Sekretion des Mineralokortikoids Aldosteron, das die Ausscheidung von Kalium durch die Nieren fördert. Hyperkaliämie ist daher ein Gruppeneffekt dieser Stoffgruppe. In einer US-amerikanischen Fall-Kontroll-Studie finden sich bei 194 (11%) von 1.800 ambulanten Anwendern Kaliumwerte über 5,1 mmol/l. Ähnlich häufig kommt die Elektrolytstörung auch in anderen klinischen Untersuchungen vor. Niereninsuffizienz, gleichzeitige Einnahme kaliumsparender Diuretika, nicht steroidaler Antirheumatika oder von Co-trimoxazol (BACTRIM u.a.) sowie Kaliumsubstitution steigern das Risiko. Nach der aktuellen Studie könnten auch lang wirksame ACE-Hemmer wie Enalapril (PRES, XANEF) sowie Herzinsuffizienz die Störwirkung begünstigen. Die Gefahr einer bedrohlichen Entgleisung des Kaliumspiegels besteht demnach vor allem bei über 70-jährigen und bei Harnstoff-N-Spiegeln über 25 mg/dl. Für diese Patienten wird bei Anstieg der Kaliumwerte unter der Behandlung engmaschige Überwachung oder Absetzen des Mittels empfohlen (REARDON, L. C., D. S. MACPERSHON: Arch. Intern. Med. 158 [1998], 26 / ati d). In unserem NETZWERK betreffen drei von vier Berichten zu Hyperkaliämie unter ACE-Hemmern über 70-jährige Patienten. |
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