MISSBRAUCH UND ZNS-STÖRUNGEN | ||||||||
Das Suchtpotential des schwachen Opioid-Analgetikums Tramadol (TRAMAL u.a.), das auf normalem Rezept verordnet werden kann, wird gemeinhin
als gering eingeschätzt. Dem NETZWERK liegen fünf Berichte zu Abhängigkeit und Dauergebrauch von Tramadol vor. Eine 68jährige leidet nach achtjähriger Einnahme unter Halluzinationen, Fratzensehen, Angst und Alpträumen. Die Erscheinungen klingen nach Absetzen ab (NETZWERK-Bericht 7127). Eine 88jährige muß mit Psychose und vollständigem Verwirrungszustand einen Tag nach dreimaliger Injektion stationär aufgenommen werden (6961). Fünf Kollegen berichten uns über Kreislaufreaktionen auf Tramadol wie Blutdruckabfall, Schweißausbruch und Kollaps. FAZIT: Ein Jahr nach Markteinführung in den USA warnt der Tramadol (TRAMAL u.a.)-Hersteller Ärzte vor potentiellem Mißbrauch und Krampfanfällen bei Risikopatienten. In Großbritannien fallen psychische Veränderungen unter dem Opioidanalgetikum einschließlich Verwirrtheit und Halluzinationen auf.
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