FORTSCHRITT IN DER BEHANDLUNG DER ECHINOKOKKOSE |
Die Echinokokkose ist in Europa die gefährlichste Wurmkrankheit.1 Zwei Arten können den Menschen schädigen: Hunde- und
Fuchsbandwurm, deren Larvenstadien sich in inneren Organen entwickeln. FINNENSTADIUM: Die Finne des Hundebandwurms (E. granulosus) ist eine klar abgrenzbare, flüssigkeitsgefüllte Zyste. Sie findet sich vorwiegend in der Leber, gelegentlich auch in Lunge und Zentralnervensystem. Demgegenüber bildet das Finnenstadium des Fuchsbandwurms (E. multilocularis) ein alveoläres Netzwerk, das das befallene Organ, in erster Linie die Leber, wie ein Tumor infiltrativ durchsetzt und zerstört.3 Während Zysten des Hundebandwurms individuell verschieden rasch wachsen und lange stationär bleiben können, entwickelt sich die alveoläre Echinokokkose des Fuchsbandwurms progressiv mit hoher Letalität.2 THERAPIE: Auch heute noch ist die chirurgische Entfernung des Parasitengewebes Therapie der Wahl, sofern es sich radikal beseitigen läßt.
Dies gelingt bei den abgrenzbaren Zysten des Hundebandwurms besser als bei den infiltrativ wachsenden Fuchsbandwurmfinnen. Seit Ende der 70er Jahre
ermöglicht Mebendazol (VERMOX) eine medikamentöse Behandlung nicht operabler Echinokokkosen. Bei der alveolären Echinokokkose
wirkt Mebendazol jedoch nur parasitostatisch. Daher ist hier eine lebenslange Dauertherapie oder zumindest eine Behandlung bis zur vollständigen
Rückbildung aller Aktivitätszeichen erforderlich. Die Versagerquote bis zu 40% wird auf die geringe und variable Absorption zurückgeführt. Bei
jedem 4. Patienten lassen sich selbst durch hohe Dosen keine hinreichenden Plasma- bzw. Gewebespiegel erzielen. |
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