PSYCHISCHE STÖRUNGEN | ||||||||
Die Schadwirkungen des erst 1990 in Deutschland eingeführten Antiallergikums Cetirizin (ZYRTEC) lassen sich im Vergleich zu anderen gering
sedierenden Antihistaminika wie Terfenadin (TELDANE u.a.) noch unzureichend beurteilen (vgl. a-t 4 [1991], 34).
Abgesehen von Kopfschmerzen und Schwindel fehlen in der deutschen Fachinformation Hinweise auf Müdigkeit, Depressionen und andere ZNS-Effekte (vgl.
Arzneimittelkursbuch '92/93, S.1388),1 während in den Schweizer und schwedischen Herstellerinformationen (ebenfalls UCB) seit längerem
Müdigkeit als Störwirkung genannt wird.2 Unserem NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION gingen drei Meldungen über Schläfrigkeit und Antriebslosigkeit in Verbindung mit Cetirizin zu (Berichte 3995, 4746 und 5533). Eine 52jährige Frau reagiert nach 2 Tabletten mit orthostatischem Kollaps, der Verletzungen zur Folge hatte (Bericht 5409). Hinzu kommen Berichte über nicht juckenden Hautausschlag an Hals und Bauch (Bericht 4909), Husten und leichte Atembeschwerden, die bei erneuter Einnahme wieder auftreten (Bericht 5552) und plötzlich auftretende Arthritiden an Gelenken von Händen und Füßen mit Morgensteifigkeit und völliger Beschwerdefreiheit innerhalb einer Woche nach Absetzen von Cetirizin (Bericht 5571). FAZIT: Neben Müdigkeit und Depression kann das verhältnismäßig neue und daher noch weniger bewährte Antiallergikum Cetirizin (ZYRTEC) Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Nervosität, Agitation und Aggressivität auslösen. Hinweise hierzu fehlen in der Fachinformation. Dem Hersteller sind die schwedischen Daten bekannt. Dennoch sieht UCB keine Veranlassung zur Ergänzung der Risikohinweise zu Cetirizin.4
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