KONVULSIVE KRISEN UND KARDIOVASKULÄRE |
Die hochdosierte parenterale Gabe des Vasodilatators Naftidrofuryl (DUSODRIL u.a.) erscheint problematisch: Wegen eines Hörsturzes erhielt ein
22jähriger Patient hohe Dosen Naftidrofuryl (bis zu 600 mg/Tag als i.v.-Infusion). Am vierten Behandlungstag trat plötzlich Bewußtlosigkeit auf mit
tonischer Verkrampfung über zwei bis drei Minuten und einer 15minütigen Reorientierungsphase. Für die konvulsive Krise war keine andere Ursache
als die hochdosierte parenterale Naftidrofuryl-Gabe anzuschuldigen. Auch unserem NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION gingen zwei Berichte über ausgeprägte Tachyarrhythmien in Verbindung mit Naftidrofuryl-Infusionen zu (Fall-Nr. 1356 und 1369). Eine Dosis von mehr als 400 mg Naftidrofuryl in weniger als zwei Stunden in isotonischer Glukoselösung oder die direkte intravenöse Injektion einer
solchen Dosis können schwere Komplikationen, sogar Todesfälle hervorrufen. Vor dem Hintergrund der literaturbekannten Erkenntnis erstaunt es,
"daß sich in der aktuellen Fassung der 'Roten Liste 1991' unverändert für bestimmte Indikationsbereiche die Therapieempfehlung des
Herstellers findet, 400-600 mg Naftidrofuryl in 5%iger Laevulose-Lösung über zwei bis drei Stunden zu infundieren." |
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