FLECAINID (TAMBOCOR): |
Plötzliche Todesfälle und lebensbedrohliche proarrhythmische Ereignisse (a-t 5 [1984], 38) in Verbindung mit dem Antiarrhythmikum Flecainid
(TAMBOCOR) führten zur Indikationseinschränkung auf lebensbedrohliche Kammerarrhythmien (vgl. a-t 5 [1989], 51; 6 [1989], 56). In der CAST-Studie
(Cardiac Arrhythmia Suppression Trial) war die Sterblichkeit von Infarktpatienten mit ventrikulären
Arrhythmien ohne oder mit nur geringen Symptomen unter Flecainid bzw. Encainid (hierzulande nicht im Handel) mehr als doppelt so hoch wie unter
Plazebo.1,2 Von 24 Berichten, die unserem NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION in Verbindung mit Flecainid zugingen, entfallen 11 auf kardiale Komplikationen, davon 7 tödliche (NETZWERK-Fälle 2569, 3165, 3182, 3183, 3235, 3692, 4753). Ferner wird uns berichtet über Epidermolyse- ähnliche Symptomatik (Fall 1742), depressive Zustände (Fall 2889), Angst und Depression (Fall 3191), Diplopie mit vollständiger Wiederherstellung der Sehkraft wenige Tage nach Absetzen (Fall 3184), Beeinträchtigung der Geruchsempfindung (Fall 3194), sensorische Aphasie und Amnesie bei möglicher Wechselwirkung mit Verapamil (Fall 3185), asthmoide Beschwerden (Fall 3187), Somnolenz, Verwirrtheit, Desorientiertheit und Dyspnoe 5 Tage nach der Ersteinnahme (positive Reexposition; Fall 3189) und Dyspnoe nach Dosiserhöhung (Fall 3192). FAZIT: Unter der Langzeiteinnahme des Reserveantiarrhythmikums Flecainid (TAMBOCOR) sind neurologische Defekte, Ablagerungen in der Hornhaut des Auges, Lungenschäden und Beeinträchtigungen anderer Organe zu beachten. Pneumonitiden in Verbindung mit Flecainid belasten die Patienten durch zum Teil erhebliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen, bevor an eine Schädigung durch Flecainid gedacht wird. Wir bitten um Mitteilung von Zwischenfällen in Verbindung mit Flecainid an unser NETZWERK. |
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