CISAPRID (ALIMIX, PROPULSIN) UND ZNS |
Das dem Metoclopramid (PASPERTIN u.a.) verwandte Prokinetikum Cisaprid (ALIMIX, PROPULSIN, vgl. a-t 4
[1990], 36) soll "keine Wirkung auf ... das ZNS" entfalten (ALIMIX-Basisbroschüre). Dennoch nennen die vertreibenden Firmen
zentralnervöse Störwirkungen: "In Einzelfällen vorübergehend leichte Kopfschmerzen oder leichte Benommenheit sowie in zeitlichem
Zusammenhang mit Einnahme des Präparates selten zentrale Krampfanfälle". In Schweden bemerkte eine 51jährige Frau eine Woche nach
Dosiserhöhung von 15 auf 30 mg Cisaprid täglich eine früher unbekannte Aggressivität gegenüber ihrer Umgebung sowie z.B. gegen
Zeitungsartikel, ferner Traurigkeit und Niedergeschlagenheit. Nach einigen Wochen vermutete sie einen Zusammenhang mit der Cisaprid-Einnahme und setzte das
Medikament ab. Eine Woche später verschwanden die Beschwerden. Eine ähnliche Meldung findet sich bislang weder im schwedischen
Nebenwirkungsregister noch in dem der WHO. Dem NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION berichtet ein Apotheker über Desorientiertheit und
starke extrapyramidale Störungen nach Cisaprid (NETZWERK-Fall Nr. 3833). Das Spektrum unerwünschter ZNS-Effekte in Verbindung mit Cisaprid
scheint bislang nur bruchstückhaft bekannt zu sein. |
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