LINDERN OPIOIDE SYMPTOME BEI SCHWERER HERZINSUFFIZIENZ?
Bei schwerer Herzinsuffizienz mit refraktärer Luftnot trotz optimaler Therapie sollen Opioide die durch Dyspnoe bedingte Unruhe und Angst verringern. Es ist hingegen fraglich, ob eine durch Histaminfreisetzung unter Opioiden vermittelte Vasodilatation zu einer relevanten Vor- bzw. Nachlastsenkung und dadurch zu einer klinischen Besserung beiträgt.1 In der Nationalen Versorgungsleitlinie zur chronischen Herzinsuffizienz gelten trotz Verweis auf fehlende Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien niedrigdosierte Opioide bei akuter Dekompensation, die mit Angst, Unruhe und schwerer Dyspnoe verbunden ist – mit allerdings schwachem Empfehlungsgrad – als mögliche Therapieoption.2 Eine europäische Leitlinie3 begrenzt die Anwendung auf selektierte Patienten mit nicht beherrschbaren Schmerzen oder Angst bzw. auf die Palliativsituation, während die US-amerikanischen Fachgesellschaften in ihren Empfehlungen Opioide nicht erwähnen.4 mehr
© 2023 arznei-telegramm, publiziert am 17. April 2023
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