Rimonabant (ACOMPLIA) und Gesichtsödeme: Eine 32-
jährige adipöse Frau entwickelt während der rund zweiwöchigen Einnahme des Appetithemmers Rimonabant (ACOMPLIA; a-t 2006; 37: 77-8) Gesicht- und Scheidenödem
sowie Urtikaria und Juckreiz am ganzen Körper, besonders vaginal. Erst acht Tage nach Absetzen sind die Symptome abgeklungen (NETZWERK-Bericht
14.364). Bei einer 62-Jährigen tritt zehn bis zwölf Stunden nach Einnahme eine Lippenschwellung mit Schleimhautreizung auf sowie Herzjagen und innere
Unruhe. Zum Berichtszeitpunkt drei Tage später sind die Störwirkungen immer noch vorhanden (14.378). Die beschriebenen Beschwerden können
als Symptomatik im Rahmen eines Angioödems verstanden werden. Von 86 Berichten zu Rimonabant an das Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM) betreffen 40 psychiatrische Effekte, sechs davon Suizidalität*. Angioödeme sind dort bislang nicht dokumentiert (Schreiben vom
29. Mai 2007). Bei dem Appetithemmer handelt es sich allerdings um ein relativ neues Mittel, sodass seltene Störwirkungen unter Umständen erst
während der breiten Anwendung nach Marktzulassung erkannt werden.
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Bei Redaktionsschluss wird bekannt, dass im Rahmen des Zulassungsverfahrens in den USA eine erhöhte Suizidalität
unter Rimonabant aufgefallen ist. |
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