LAMOTRIGIN-GENERIKA: ZUR ANGEBLICH SCHLECHTEN BIOVERFÜGBARKEIT | |||||||||
Bei Epilepsie-Patienten, die erfolgreich mit dem Original LAMICTAL behandelt werden, soll "der Wechsel zu einem Lamotrigin-Generikum unbedingt
vermieden werden",1,2 warnt ein Schweizer Neurologe. Zwischen Original und Generikum seien "Serum-Schwankungen von über 50
Prozent möglich".1 Diese "mit freundlicher Unterstützung"2 des LAMICTAL-Herstellers GlaxoSmithKline vielfach
verbreiteten Äußerungen leiten gezielt in die Irre: Die Firma liefert den derzeitigen Anbietern von Lamotrigin-Generika nämlich nicht nur den Wirkstoff,
sondern sogar die fertigen Tabletten. Hexal und ratiopharm bieten also Originale in Generika-Verpackung an. Dies mag der Grund sein, warum GSK in
Rundschreiben an die Fachkreise betont, dass bereits "kleine Veränderungen wie beispielsweise eine andere Packungsgestaltung" zu schlechter
Compliance führen könnten.3 Bei den in der Vergangenheit erfolgten erheblichen Veränderungen im Design der Packungen des Originals
scheint dieser Gesichtspunkt allerdings nicht relevant gewesen zu sein. Im Klartext geht es also um den Erhalt der Verkaufszahlen des umsatzstarken
Antiepileptikums: Die neuen im so genannten Early-Entry noch vor Patentablauf (1. Juni 2005) angebotenen Generika sind 11% bis 20% billiger als das Original. Bei
einem Jahresumsatz von 59 Mio. € (Apothekenabgabepreis) für LAMICTAL lassen sich durch die Generika immerhin etwa 10 Mio. € einsparen. In der
folgenden Tabelle vergleichen wir die Preise der am häufigsten verordneten Packungen mit 50 Tabletten zu 25 mg und 100 Tabletten zu 50 mg. Die
Prozentangaben beziehen sich auf die Kosten des Erstanbieter-Präparates LAMICTAL (jeweils 100%):
| |||||||||
© 2005 arznei-telegramm |
Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.