Resistenzen gegen Oseltamivir (TAMIFLU) häufiger als vermutet: Der Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir (TAMIFLU) ist zur Behandlung
der Influenza auch im Kindesalter zugelassen. Resistente Viren finden sich in klinischen Studien bei ca. 4% der behandelten Kinder, hingegen nur bei ca. 0,4% der
Erwachsenen (a-t 2002; 33: 98-100). Eine japanische Arbeitsgruppe sucht gezielt nach Virusmutationen in Nasen- und
Rachen-Abstrichen von 50 Kindern, die wegen einer vermuteten Virusgrippe Oseltamivir erhielten. Sie weisen bei neun der Kinder (18%) Veränderungen der
viralen Neuraminidase nach, die bei acht Kindern (16%) mit Resistenzen gegen Oseltamivir einhergehen und zum Teil bereits nach vier Tagen auffindbar sind. Die
Virusmutationen treten häufiger bei jüngeren Kindern auf und führen zu einer längeren Ausscheidung infektiöser Sekrete.
Pathogenität und Ansteckungsgefahr der veränderten Viren sind nicht bekannt (KISO, M. et al.: Lancet 2004; 364: 759-65). Die Erhebung zeigt, dass
Resistenzentwicklung gegenüber Oseltamivir eine größere Bedeutung hat, als bisher vermutet wurde. Vergleichbare systematische Untersuchungen
mit Zanamivir (RELENZA) liegen nicht vor, -Red.
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