Erektile Dysfunktion und Übergewicht - Abnehmen hilft: In epidemiologischen Studien erhöht Übergewicht das Risiko einer
erektilen Dysfunktion um 30%, während körperliche Bewegung das Risiko um 30% senkt. Männer, die physisch aktiv werden, laufen im Vergleich zu
solchen, die eine überwiegend bewegungsarme Lebensweise beibehalten, seltener Gefahr, Erektionsstörungen zu entwickeln. Jetzt prüfen
Ärzte einer italienischen Klinik für Übergewichtige in einer randomisierten Studie, ob Veränderungen des Lebensstils mit anhaltender
Gewichtsabnahme von mindestens 10% und Steigerung der körperlichen Aktivität eine bestehende erektile Dysfunktion bessern können. Die
Teilnehmer, 110 durchschnittlich 43 Jahre alte Männer mit einem Körpergewicht von etwa 102 kg, einem BMI* von 36 bis 37 und einem modifizierten
IIEF-Score** von 13,5 bis 13,9, aber ohne Bluthochdruck, Diabetes, Erkrankung der Prostata u.a., erhalten entweder allgemeine mündliche und schriftliche
Informationen über gesunde Ernährung und körperliches Training (Kontrollgruppe) oder eine umfassende individuelle Beratung mit
regelmäßiger Anleitung durch einen Ernährungsberater und einen Trainer sowie, falls erforderlich, verhaltenstherapeutische oder andere
psychologische Unterstützung. Nach zwei Jahren haben die Männer der Interventionsgruppe durchschnittlich 15 kg Gewicht verloren und ernähren
sich energieärmer und gesünder. Der mittlere IIEF-Score ist um 3 auf 17 Punkte gestiegen. 17 (31%) der 55 Männer haben einen Punktwert von
mindestens 22 und damit definitionsgemäß keine erektile Dysfunktion mehr (Kontrollgruppe: 3 Personen [5%]). In der Kontrollgruppe lässt sich weder
ein Effekt auf das Körpergewicht und die Kalorienaufnahme noch auf die Erektionsstörung feststellen. Vier Männer in der Interventionsgruppe und
fünf der Kontrollgruppe beginnen während des Studienzeitraums mit der Einnahme eines Phosphodiesterasehemmers. Ihr Ausschluss aus der Analyse
verändert das Ergebnis nicht wesentlich (ESPOSITO, K. et al.: JAMA 2004; 291: 2978-84).
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