CANDESARTAN (ATACAND, BLOPRESS) |
Die Firma AstraZeneca bewirbt das Medikament Candesartan (ATACAND) in den Praxen zum Einsatz in der Migräneprophylaxe. Gibt
es verlässliche Daten? Per Datenbankrecherche (PubMed, COCHRANE) finden wir lediglich eine randomisierte Cross-over-Studie zur Migräneprophylaxe mit dem Angiotensin-II-
Blocker Candesartan (ATACAND, BLOPRESS). Insgesamt 57 Patienten mit zwei bis sechs Migräneanfällen pro Monat nehmen zwölf Wochen lang
täglich 16 mg des Antihypertensivums oder Plazebo ein. Nach einer vierwöchigen Auswaschphase erfolgt ein Cross over. Primärer Endpunkt ist die
Häufigkeit der Tage mit Kopfschmerz und nicht, wie in internationalen Leitlinien zur Durchführung von Arzneimittelstudien bei Migräne gefordert, die
Anzahl der Migräneattacken pro Monat. Diese werden überhaupt nicht mitgeteilt. Patienten unter Candesartan leiden im Studienzeitraum demnach
durchschnittlich 13,6 Tage an Kopfschmerz im Vergleich zu 18,5 Tagen unter Scheinmedikament. Auch Tage mit Migräne (9% vs. 12,6%, sekundärer
Endpunkt) kommen unter dem Sartan deutlich seltener vor. Unterschiede in der Dosis der wegen Kopfschmerz eingenommenen Triptane oder Analgetika lassen sich
statistisch nicht hinreichend absichern. Die Lebensqualität bleibt unbeeinflusst.1 |
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