HORMONELLE KONTRAZEPTIVA UND ZERVIXKARZINOM |
Seit Jahren wird ein Zusammenhang zwischen langfristiger Einnahme hormoneller Kontrazeptiva und bösartigen Tumoren des Gebärmutterhalses vermutet
(a-t 1983; Nr. 11: 97). Eine von der Weltgesundheitsorganisation in Auftrag gegebene systematische Übersicht, die 28 Fall-Kontroll- und Kohortenstudien mit
12.531 an Zervixkarzinom erkrankten Frauen einschließt, erhärtet nun den Verdacht: Im Vergleich zu Frauen, die nie Kontrazeptiva eingenommen haben,
steigt das Risiko, an Zervixkrebs zu erkranken, von einer geringen Erhöhung bei weniger als fünfjährigem Gebrauch (relatives Risiko [RR]: 1,1; 95%
Vertrauensintervall [CI] 1,1-1,2) auf eine Verdoppelung bei über zehnjähriger Einnahme (RR = 2,2; 95% CI 1,9-2,4). Nach Absetzen der Kontrazeptiva
scheint das Erkrankungsrisiko mit der Zeit wieder abzunehmen. Die Datenlage hierzu ist allerdings spärlich.1 Das absolute Lebenszeitrisiko für ein
Zervixkarzinom wird in den USA mit 0,83% angegeben.2 |
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