IRREFÜHREND: CLOZAPIN HEXAL |
Mit Schreiben vom 14. Juni 2002 teilte die Firma Hexal mit: "CLOZAPIN HEXAL erstmalig in Deutschland "ohne kontrollierte
Anwendung", keine Einverständniserklärung des Patienten erforderlich, keine Registrierungspflicht beim Hersteller". Es erfolgte kein Hinweis
auf Blutbildkontrollen. Ich bitte um einen Kommentar.
Unter Einnahme des Neuroleptikums Clozapin (LEPONEX u.a.) ist im ersten Jahr mit Agranulozytosen bei 1% bis 2% der Anwender zu rechnen. Anfangs sind
wöchentliche Kontrollen der Leukozyten Vorschrift, später in größeren Abständen. Bisher wurden Clozapin-Präparate nur ausgeliefert,
wenn beim Hersteller ein vom Arzt unterschriebener Revers vorliegt, dass die Blutbildkontrollen gewährleistet sind. Trotz dieser Maßnahmen und trotz des
eingeschränkten Status als Reservemittel bei Patienten, die nachweislich nicht auf andere Mittel ansprechen oder diese nicht vertragen, ist Clozapin das meist
verordnete atypische Neuroleptikum. Dazu tragen auch Nachfolgepräparate wie CLOZAPIN-NEURAXPHARM bei. Die jetzt neu eingeführten Clozapin-
Produkte von Hexal/ betapharm werden ohne unterschriebenes Revers ausgeliefert. Die Werbebotschaft "ohne kontrollierte Anwendung" erachten wir
als irreführend, da selbstverständlich auch unter diesen Clozapin-Präparaten engmaschige Blutkontrollen erforderlich sind. |
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