Hämatospermie und andere Blutungen unter CSE-Hemmern: Ein 59-jähriger Mann nimmt nach mehrmonatiger Pause erneut den
Cholesterinsynthese (CSE)-Hemmer Atorvastatin (SORTIS) ein und entwickelt eine Hämatospermie. Bei der urologischen Untersuchung lässt sich keine
Ursache feststellen. Nach Absetzen kommt es zur Besserung. Erneute Hämatospermie während eines weiteren Einnahmezyklus und Abklingen nach
Absetzen lässt an eine Medikamenten-bedingte Ursache denken (NETZWERK-Bericht 11.395). Mikrohämaturie eines 56-Jährigen nach
mehrjähriger Einnahme von Cerivastatin (LIPOBAY, außer Handel) bessert sich umgehend nach Absetzen und tritt unter Reexposition wieder auf (11.436).
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) kennt einen Bericht über blutiges Sperma in Verbindung mit Lovastatin (MEVINACOR)
sowie 17 Verdachtsmeldungen zu Hämaturie unter verschiedenen CSE-Hemmern (BfArM: Schreiben vom 4. Okt. 2001). In den US-amerikanischen
Gebrauchsinformationen zu CSE-Hemmern werden Blutungen als Störwirkungen genannt: Hämaturie, Epistaxis, Petechien, Ekchymosen, Blutung im
Auge, gynäkologische und Magen-Darm-Blutungen u.a. (HEBEL, S. K. et al. [Hrsg.]: "Drug Facts and Comparisons", St. Louis [USA], Januar 2000,
Seite 540). In der Roten Liste 2001 sind lediglich Purpura bei Simvastatin (DENAN, ZOCOR) und Thrombozytopenie bei Atorvastatin, Fluvastatin (LOCOL u.a.) und
Simvastatin zu finden.
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