Schützen Statine vor Knochenbrüchen? CSE-Hemmern werden zahlreiche neue Anwendungsgebiete zugeschrieben, beispielsweise
Immunmodulation (Scrip 2001; Nr. 2605/06: 24), Schlaganfall-Prophylaxe (ROSENDORFF, C.: Lancet 1998; 351: 1002-3) oder Demenz (JICK, H. et al.: Lancet
2000; 356: 1627-31). In sechs Studien wurde bislang untersucht, ob Statine vor Frakturen schützen. Die Hälfte führt zu negativem Ergebnis, darunter
auch die einzige randomisierte Untersuchung, eine Nachauswertung der LIPID-Studie (REID, I.R. et al.: Lancet 2001; 357: 509-12). In einer weiteren jetzt
veröffentlichten Fallkontrollstudie mit 160.000 Patienten werden Knochenbrüche über einen Zeitraum von zehn Jahren ausgewertet. Statistische
Signifikanz ergibt sich weder für die Frakturrate insgesamt noch in Subanalysen (Hüfte, Wirbelkörper, Radius u.a.; VAN STAA, T.-P. et al.: JAMA
2001; 285: 1850-55). Dabei haben die Autoren den gleichen "Patientenpool" (UK-based General Practice Research Database) ausgewertet wie die
Autoren einer älteren Positivstudie (MEIER, C.R. et al.: JAMA 2000; 283: 3205-10). Der Unterschied könnte unter anderem darauf beruhen, dass in der
älteren Studie weniger Patienten und auch Frakturen unklarer Lokalisation einbezogen sind (HENNESSY, S., STROM, B.L.: JAMA 2001; 285: 1888-9). Auch
Publikationen zum Einfluss von CSE-Hemmern auf den Surrogatparameter Knochendichte bringen widersprüchliche Ergebnisse (EDWARDS, C.J. et al.: Lancet
2000; 355: 2218-9; WADA, Y. et al.: Arch. Intern. Med. 2000; 160: 2865). Aus den Daten lässt sich für Statine keine Indikation bei Osteoporose ableiten,
-Red.
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