BETABLOCKER ALS RISIKOFAKTOR FÜR DIABETES MELLITUS TYP 2? | ||
In einer Sechsjahresuntersuchung von GRESS et al. wird eine erhöhte Inzidenz für die Entwicklung eines Diabetes mellitus bei
der Einnahme von Betablockern beschrieben.1 In dieser Arbeit wird die Diagnose Diabetes nach einer einzigen Blutzuckermessung gestellt. Dies entspricht
nicht den Kriterien der Amerikanischen Diabetes Gesellschaft,2 wonach mindestens eine weitere Messung an einem nachfolgenden Tag erfolgen sollte.
Weiterer Kritikpunkt an dieser Arbeit ist, dass Patienten zwar eine höhere Inzidenz zeigen, an Diabetes zu erkranken, jedoch keine signifikante
Veränderung der Blutglukosewerte nach drei Jahren festgestellt werden konnte und die Blutzuckerwerte nach sechs Jahren überhaupt nicht aufgezeigt
wurden. In der angeführten Literatur des Artikels werden nur Daten für nicht kardioselektive Betablocker zitiert, die wissentlich zu einer Erhöhung der
Blutglukose führen können und bei Diabetikern nicht verwendet werden sollen. In der Studie von GRESS findet sich keine Angabe über die Art der
Betablocker, die verwendet wurden. Im blutdrucksenkenden Arm der UKPDS3* mit Atenolol (TERNORMIN u.a.) und Captopril (LOPIRIN u.a.) konnten
keine unterschiedlichen HbA1c-Werte nach einer medianen Laufdauer von 8,4 Jahren erzielt werden und bei Atenolol wurde sogar ein tendenziell besseres Ergebnis
in allen klinisch wichtigen Endpunkten erreicht (a-t 1998; Nr. 10: 88-90)... Bei dieser Datenbasis sollte keinesfalls auf
den Einsatz von Betablockern verzichtet werden.
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