KOMBI-PRÄPARAT VIANI: "PATENTREZEPT GEGEN ASTHMA"1? | ||||||
... Die Firma Glaxo ... versucht derzeit, ihr Asthmakombinationspräparat VIANI mit allen Mitteln in den Markt zu drücken. Dabei
werden bevorzugt Hausärzte, Praktiker, Internisten und erstaunlicherweise auch Kinderärzte unter Umgehung der niedergelassenen Pneumologen
bearbeitet. Folgendes ist mir dabei von Kollegen und Pharmareferenten zugetragen worden: "Damit benötigt der Patient keine Überweisung zum
Facharzt mehr, er ist jetzt rundum versorgt." ... Die meisten dieser Patienten sind überhaupt nicht abgeklärt, ob überhaupt ein Asthma oder eher
eine chronische Bronchitits vorliegt. Viele Patienten wissen überhaupt nicht, was sie haben und dass sie ein inhalatives Kortikoid erhalten... Bei leichtem Asthma bronchiale werden nach Stufenschema (Stufe 2) zweimal täglich Glukokortikoide wie Budesonid (PULMICORT u.a.) inhaliert, bei
mittelschwerer Erkrankung (Stufe 3) zusätzlich langwirkende Betamimetika wie Salmeterol (AEROMAX, SEREVENT; a-t 12 [1995], 114). VIANI enthält pro Hub neben 50 µg Salmeterol das im Vergleich zu Standardkortikoiden
wie Budesonid oder Beclometason (SANASTHMYL u.a.) weniger bewährte und stärker systemisch wirkende2 Fluticason (ATEMUR, FLUTIDE) in
drei verschiedenen Dosierungen (100 µg bis 500 µg). Mit VIANI lassen sich gegenüber den Einzelsubstanzen 5% bis 30% einsparen, beispielsweise 149 DM/Monat für zweimal täglich 250 µg Fluticason (ATEMUR, FLUTIDE) plus 50 µg Salmeterol (SEREVENT) statt 182 DM bei getrennter Verordnung. Dieser Preisvorteil verliert sich, wenn statt des teuren Fluticason ein Standardkortikoid wie Budesonid (PULMICORT) gewählt wird (154 DM/Monat für zweimal täglich 400 µg Budesonid und 50 µg Salmeterol).
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