THROMBOZYTENAGGREGATIONSHEMMER: |
Viele meiner Patienten kommen nach Krankenhausaufenthalt statt mit dem Thrombozytenaggregationshemmer ASS mit der Verordnung von PLAVIX zurück. Dies ist eine ausgesprochen teure Therapie. Ist es gerechtfertigt, dieses Medikament zu nutzen? Wie ist die rechtliche Situation, wenn nach Krankenhausaufenthalt und Einstellung des Patienten eine Umstellung auf ein anderes Medikament erfolgt und sich dann z.B. ein Schlaganfall ereignet? Dr. med. U. SEEBER (Arzt für Allgemeinmedizin) Clopidogrel (PLAVIX, ISCOVER) ist zur Sekundärprävention vaskulärer Erkrankungen zugelassen. Die Indikation beruht auf den Ergebnissen der
CAPRIE*-Studie. In dieser wird Clopidogrel bei Patienten nach Herzinfarkt, ischämischem Schlaganfall oder arteriellen Durchblutungsstörungen der Beine
gegen ASS (ASPIRIN u.a.) hinsichtlich Folgeereignissen wie erneutem Herzinfarkt, Schlaganfall, Beinamputation bzw. Tod auf Grund von
Gefäßverschluss verglichen (a-t 8 [1998], 70). Statt 5,83% der Studienteilnehmer unter ASS entwickeln unter
Clopidogrel jährlich 5,32% ischämische Ereignisse. Dies entspricht einer absoluten Risikoreduktion (ARR) von 0,51% bzw. einer Number needed to treat
von 200 (NNT; a-t 5 [1998], 47). 1 CAPRIE Steering Committee: Lancet 348 (1996), 1329 |
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