HUSTENBLOCKER FÜR KINDER? |
... Die Not der täglichen kinderärztlichen Praxis erfordert in gewissen Fällen die Verordnung von Hustenblockern. Sei es,
dass die Eltern wegen der gestörten Nachtruhe völlig entnervt sind, oder sei es, dass die Kinder völlig unausgeschlafen sind wegen nächtlicher
Hustenattacken ... Es mangelt an kontrollierten klinischen Studien zu Nutzen und Gefahren hustendämpfender Arzneimittel bei Kindern. Von Herstellern der in Deutschland
gängigen Hustenblocker erhalten wir auf Anfrage überwiegend Anwendungsbeobachtungen, die keine zuverlässige Bewertung erlauben. Keines der
Mittel ist frei von potentiellen Risiken. Pentoxyverin (SEDOTUSSIN u.a.) und Kodein (CODIPRONT u.a.) können Atemdepression, Dextromethorphan (WICK
FORMEL 44 Hustenstiller u.a.) und Clobutinol (SILOMAT u.a.) Übelkeit, Schwindel, Magen-Darmbeschwerden u.a. auslösen. Noskapin (CAPVAL) steht im
Verdacht, das Erbgut zu schädigen. Das beste Nutzen-Risiko-Verhältnis sehen wir beim verschreibungspflichtigen Kodein, korrekte Indikation und Dosis
vorausgesetzt. In der Klinik kann das zuverlässig wirkende Antitussivum bei schmerzhaft-quälendem Reizhusten angezeigt sein, z.B. im Rahmen einer
Pneumonie mit Pleuritis. Kinder unter 12 Monaten und mit Asthma dürfen aber wegen der atemdepressiven Effekte kein Kodein erhalten. 1 SEIDENBERG, J.: Monatsschr. Kinderheilkd. 141 (1993), 893 |
© 1999 arznei-telegramm |
Autor: angegebene Leser bzw. Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.