Neuropsychiatrische Störungen durch Dextromethorphan (in WICK MEDINAIT u.a.): Eine 25-jährige Frau, die ihre Erkältung mit dem Dextromethorphan-haltigen WICK MEDINAIT behandelt, erleidet einen komplex-fokalen Anfall mit Bewegungsstereotypien, Bewusstseinsminderung und kurzfristigem Stupor. Die neurologische Untersuchung einschließlich EEG und Kernspintomogramm bleibt unauffällig (NETZWERK-Bericht 9195). Zentralnervöse Störwirkungen des rezeptfreien, mit Kodein verwandten Hustenmittels sind seit langem bekannt. So wurde Dextromethorphan vor über 30 Jahren wegen Sucht und kriminellen Missbrauchs ("K.O.-Tropfen") als Einstoffpräparat (ROMILAR Tropfen) vom Markt genommen (a-t 4 [1986], 31). Etwa die Hälfte der im NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION in Verbindung mit Dextromethorphan-haltigen Präparaten dokumentierten Berichte betrifft das Nervensystem, darunter Halluzinationen (Berichte 1657, 2912, 2978) und Abhängigkeit bzw. Missbrauch (2121, 2130). Holländische Behörden warnen jetzt vor Panikattacken und Halluzinationen in Verbindung mit dem Hustenstiller (Gebu Prikbord 32 [1998], 11). Bedenklich für ein nicht verschreibungspflichtiges Mittel erscheinen auch vielfältige Wechselwirkungen z.B. mit MAO-Hemmern, Benzodiazepinen, Fluoxetin (FLUCTIN u.a.) oder Chinidin (CHINIDIN-DURILES u.a.), die mit verstärkter ZNS-Dämpfung oder hochgradiger Erregung sowie hohem Fieber u.a. einhergehen können und zum Teil auf eine gemeinsame Verstoffwechslung über Zytochrom-P-450-Enzyme der Leber zurückzuführen sind (GYSLING, E.: pharma-kritik 16 [1994], 37/ati d). |
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