KONTROVERSE UM LIPONSÄURE |
Die leider ziemlich teure Liponsäure (THIOCTACID u.a.) hilft häufig bei Polyneuropathien, insbesondere beim Diabetes mellitus
Typ IIb, hervorragend. Voraussetzungen sind früher Therapiebeginn und hohe Dosierung, unter 600 mg pro Tag spielt sich nämlich wenig ab, eher scheint
mir mehr richtig zu sein, vielleicht 1200 mg/die, egal ob i.v. oder orale Dauertherapie. Dies fußt auf reiner praktischer Erfahrung, deren ich mir aber absolut sicher
bin... Gleichzeitig hört man aber weithin, besonders aus der Klinik, es handele sich um ein unnötiges Verpulvern von Mitteln, da die Wirkung nicht
nachgewiesen sei. Die Kassen stoßen natürlich ins selbe Horn und drohen bei Verordnung mit Regreß. Muß ich meine Patienten also wider
besseres Wissen und Erfahrung schädigen? Hier wäre einmal wesentlich mehr Licht nötig, als vorhanden ist. Ihr eher schnoddriger Abschnitt zur
Liponsäure (a-t 11 [1996], 113) scheint mir nur ein weiterer Abklatsch der meiner Erfahrung nach falschen
Lehrmeinung. Subjektive Erfahrungen erlauben keinen zuverlässigen Rückschluß auf Wirksamkeit, insbesondere nicht bei Erkrankungen mit fluktuierendem Verlauf. In Doppelblindstudien bleibt Liponsäure ohne objektiven Nutzen (vgl. a-t 3 [1994], 26), Red. |
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