RITALIN FÜR DEN "ZAPPEL-PHILIPP"? |
Mit Befremden sehe ich, daß RITALIN zunehmend bei hyperkinetischen Kindern gegeben wird, nachdem es im MØLLER,
Lehrbuch der Pharmakologie, immerhin heißt: "Aufgrund unserer Erfahrungen mit den Stoffen dieser Gruppe (RITALIN ist ausdrücklich erwähnt)
bestehen keine Anhaltspunkte dafür, daß sie in der Klinik irgendwie routinemäßig Verwendung finden sollten." Nun stammt mein
MØLLER zwar von 1966, aber ich stehe dem Wandel der Ansichten doch so skeptisch gegenüber, daß ich mich nicht auf die Angaben des
Herstellers verlassen möchte. Liegen Unterlagen vor, welche objektiv über eine Langzeitbehandlung hyperkinetischer Kinder mit RITALIN berichten? Eine Kundin der
Apotheke hatte mich befragt, ob die Gefahr einer Abhängigkeit oder sogar Suchterscheinungen bei längerer Behandlung bestehen können. Die
Kundin ist mit ihrem hyperkinetischen Kind in einer Selbsthilfegruppe, in der bereits einige Kinder mit RITALIN behandelt werden. Bitte teilen Sie mir Ihre Erfahrungen
mit. Das Narcotics Control Board der Vereinten Nationen warnt vor der drastischen Zunahme des Verbrauchs des ZNS-Stimulans Methylphenidat (RITALIN), vor
allem in den USA. Dort werden 90% der 1995 weltweit produzierten 8,5 Tonnen (1990: 3 Tonnen) abgesetzt. Elterngruppen, die von US-amerikanischen Herstellern
des Stimulans finanziell unterstützt werden, propagieren dessen Verwendung bei hyperaktiven Kindern und scheinen ihre Aktivitäten auf Regionen
außerhalb der USA auszudehnen.1 Derzeit erhalten in Deutschland maximal 10.000 Kinder RITALIN, bei einer Zunahme der Verordnungszahlen 1994
gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel.2 |
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