Amenorrhoe unter Protonenpumpenhemmern: Eine 44jährige erhält 1994 wegen eines Zwölffingerdarmgeschwürs zweimal über zwei Wochen das Ulkusmittel Omeprazol (ANTRA, GASTROLOC) in Kombination mit einem Antibiotikum. Während der Einnahme bleibt die Regel aus. Die Menstruation setzt jeweils eine Woche nach Therapieende ein (NETZWERK-Bericht 8400). Anfang dieses Jahres nimmt die Frau erneut einen Monat lang einen Protonenpumpenhemmer ein. Auch unter Pantoprazol (PANTOZOL, RIFUN) plus Antibiotikum verschiebt sich die Menstruationsblutung bis eine Woche nach Beendigung der Therapie. In der Zeit zwischen den Ulkusbehandlungen hat sie regelmäßige Zyklen (Bericht 8401). In Produktinformationen von Protonenpumpenhemmern finden wir Hinweise auf vergrößerte Brust oder Gynäkomastie sowie Impotenz, jedoch nicht auf Amenorrhoe. In den USA wird Menstruationsstörung als unerwünschte Wirkung von Lansoprazol (AGOPTON) genannt (KASTRUP, E. K. [Hrsg.]: "Facts and Comparisons", St. Louis [USA], 1995, S. 305 p-t). Astra kennt weltweit 14 Berichte über Blutungsunregelmäßigkeiten in Verbindung mit Omeprazol und stuft diese als "zufällige Koinzidenzen" ein (Astra GmbH, Schreiben vom 23. Febr. 1996). Byk Gulden weiß von vier Ereignissen mit Menorrhagie, vorzeitiger Regelblutung, Polymenorrhoe und postmenopausaler Blutung im Rahmen klinischer Studien in Verbindung mit Pantoprazol (Byk Gulden GmbH, Schreiben vom 20. Febr. 1996). Takeda hat für Lansoprazol keine Berichte über sekundäre Amenorrhoe und vermutet, daß derartige Störungen "selten als medikamentenbedingte Nebenwirkungen gemeldet werden" (Takeda GmbH, Schreiben vom 22. Febr. 1996). Wir bitten unsere Leser bei Verdacht um Bericht an das NETZWERK. |
© 1996 arznei-telegramm |