Azelluläre Pertussis-Impfstoffe wirksamer und verträglicher als Ganzkeimvakzine: Bei Einführung azellulärer Pertussis-Impfstoffe (ACEL P LEDERLE u.a.) in Deutschland im vergangenen Jahr standen Wirksamkeitsnachweise aus kontrollierten Vergleichen aus (vgl. a-t 10 [1993], 97). Jetzt werden die Ergebnisse zweier in Italien und Schweden durchgeführter Studien vorgestellt. Mehr als 25.000 Kinder erhalten im Alter von 2, 4 und 6 Monaten eine Grundimmunisierung gegen Diphtherie (D), Tetanus (T) und Keuchhusten (P). Geprüft werden jeweils zwei azelluläre Pertussis (Pa)-DT-Kombinations-Impfstoffe im Vergleich mit einer Ganzzell-Pertussis-DT-Vakzine und DT-Impfstoff allein. Die drei DTPa-Vakzinen mit mindestens drei Pertussis-Komponenten einschließlich dem Membranprotein Pertactin, darunter der hierzulande erhältliche Impfstoff INFANRIX (SmithKline) sowie Vakzinen der Firmen Chiron und Pasteur Mérieux Connaught, schützen am besten vor Keuchhusten: Sie senken das Erkrankungsrisiko der Säuglinge um 84% bzw. 85%, der Ganzkeim-DTP-Impfstoff von Connaught dagegen nur um 36% bis 46%. Die azellulären Impfstoffe werden besser vertragen als die Ganzzellvakzine. Eine zwei Pertussis-Komponenten enthaltende DTPa-Vakzine ohne Pertactin mindert die Keuchhustengefahr um 58% (BURNETT, A. A.: Lancet 346 [1995], 241/ati d). Seit März dieses Jahres ist hierzulande der azelluläre Keuchhusten-DT-Kombinationsimpfstoff INFANRIX zur Grundimmunisierung von Säuglingen zugelassen. Die zellfreien Einzelimpfstoffe PAC MERIEUX und PA-VACCINOL (jeweils 2 Pertussis- Komponenten) werden jetzt ebenfalls zur Grundimmunisierung angeboten, ACEL P LEDERLE (4 Komponenten) bislang nur zur Auffrischimpfung ab 15. Lebensmonat, Red. |
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