Irreversibler Gesichtsfeldausfall nach Protonenpumpenhemmer Pantoprazol (RIFUN): Vier Tage nach Absetzen des Säureblockers Pantoprazol (RIFUN), der vom Hausarzt für zwei Wochen in der empfohlenen Dosis von täglich 40 mg verschrieben worden war, bemerkt ein 1934 geborener Vorruheständler "verschwommenes Sehen". Den Sehstörungen mit Gesichtsfeldausfall gehen dreimalig kurzzeitige bifrontale Kopfschmerzen "in die Augen zielend" voraus. Der Patient wird mit beidseitiger Papillitis notfallmäßig in eine Universitätsaugenklinik eingewiesen. Die Verdachtsdiagnose lautet: "Massive vordere ischämische Optikusneuropathie." Risikofaktoren für Gefäßverschlüsse finden sich nicht. Unter hochdosierter Kortison-Therapie und Infusionen mit durchblutungsfördernden Medikamenten tritt keine Besserung ein. Kommentar des Augenarztes: "Die Visusreduktion sowie die untere Hemianopsie rechts werden bleibende Schäden der RIFUN-Medikation sein." Der RIFUN-Beipackzettel enthält zwar den Hinweis auf "verschwommenes Sehen" als Nebenwirkung. Mit einem permanenten Gesichtsfeldausfall als Folge des Säureblockers rechneten jedoch weder Hausarzt noch Patient, so daß die Frage der Entschädigung gerichtlich zu klären sein wird (NETZWERK-Bericht 8094). Ein 72jähriger Mann klagt nach jeweils sechs- bis achtwöchiger Einnahme von Pantoprazol über Kopfschmerzen und beidseitige Taubheit (7670). Seh- und Hörstörungen sind offensichtlich unerwünschte Gruppeneffekte von Protonenpumpenhemmern. Auch unter Omeprazol (ANTRA) verlaufen sie zum Teil irreversibel (a-t 11 [1993], 122; 11 [1994], 110). |
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