PLÄDOYER FÜR DIE HEPATITIS-A-IMPFUNG |
Wir verfügen inzwischen über Erfahrungen mit weit über 1000 Impfungen gegen Hepatitis A (HAVRIX). Dabei konnten wir
in der Regel, wenn überhaupt, unspezifische Reaktionen wie Druckgefühl an der Impfstelle, Müdigkeit und gelegentlich Fieber beobachten. Die in
a-t 2 [1995], 24 beschriebenen weiteren Impfreaktionen konnten von uns in keinem Fall beobachtet werden. Die von
Ihnen gezogene Schlußfolgerung, daß es sich bei Hepatitis A um eine Indikationsimpfung für lediglich wenige Personen handelt, erscheint mir
ebenfalls etwas kurzgegriffen. Wir halten weiterhin die Hepatitis-A-Impfung für alle Reisenden in südliche Länder unter anderem aus
Kostengesichtspunkten, Zeitraum des Impfschutzes sowie der geringen Nebenwirkung für sinnvoll. Hinzu kommt ein größer werdender Bereich von
beruflich Tätigen, seien sie nun als Reisende in ferne Länder unterwegs oder aber als Kanalisationsarbeiter tätig. Der schlüssigen Argumentation können wir uns nicht entziehen. Je nachdem, wie hoch der Stellenwert der Gesundheitsökonomie angesetzt wird,
können sich jedoch unterschiedliche Einschätzungen ergeben: Nach einer britischen Analyse übersteigen die Kosten der Hepatitis-A-Impfung die bei
Erkrankung anfallenden Kosten bei weitem. Bezogen auf eine Häufigkeit der Leberentzündung von 0,05% unter britischen Reisenden in Endemiegebiete
verursacht die Impfung 16fach höhere Kosten als die Krankheit. Selbst wenn die sechsfach höhere Inzidenz unter Schweizer Touristen zugrunde gelegt
wird, liegen die Impfkosten deutlich über den (eingesparten) Ausgaben, die im Krankheitsfall entstehen. Für Vielreisende wird die Rechnung
günstiger: bei vier Reisen innerhalb des Impfschutzes beträgt der Aufwand für die Vakzine nach den britischen Daten nur noch das 4,5fache der
Krankheitskosten, Red. |
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