Studie mit Radikalfänger Tirilazad (FREEDOX) abgebrochen: Für die Verwendung des als Lazaroid bezeichneten Aminosteroids Tirilazad (vorgesehenes Warenzeichen in den USA: FREEDOX) in der Akutphase nach Schädel-Hirn-Traumen zur Verhinderung vasospastischer Schäden sehen wir "wenig Aussicht auf Erfolg" (a-t 11 [1994], 104). Eine US-amerikanische Studie zur Erprobung des als Antioxidans wirkenden Mittels von Upjohn bei mäßigen bis schweren Schädel-Hirn-Verletzungen wird soeben vorzeitig abgebrochen. Die Sterblichkeit durch Hirnödem, gesteigerten intrakraniellen Druck u.a. war unter Tirilazad höher als unter Plazebo. In einer parallel laufenden europäischen Studie habe sich so Upjohn unter gleichen Tirilazad-Dosierungen von täglich 10 mg/kg Körpergewicht über fünf Tage "kein Hinweis auf erhöhte Toxizität" ergeben. Die Erprobung bei Subarachnoidalblutung, Schlaganfall und Rückenmarkverletzung läuft weiter (Scrip 1988/89 [1995], 28/ati d). Allergische Reaktionen mit Hautausschlag und Blutdruckabfall kommen in Verbindung mit Tirilazad vor (Upjohn: Safety Report, Febr. 1994). Hierzulande wird das Mittel auch ohne Einwilligung bei Bewußtlosen mit Kopfverletzung erprobt, deren Angehörige nicht erreichbar sind ("Mutmaßliche Einwilligung", Internationale Studie von Tirilazad [U-74006 F]). Diese Vorgehensweise ist nicht durch das Arzneimittelgesetz gedeckt und stößt bei einigen Ethikkommissionen auf Ablehnung, Red. |
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