LUNGEN- UND PLEURASCHÄDEN | ||||
Nach mehrjähriger Einnahme von Bromocriptin (KIRIM, PRAVIDEL) setzen bei einem 60jährigen Raucher mit M. PARKINSON Belastungsdyspnoe und Husten ein. Er verliert 5 kg Gewicht. Pleuraergüsse sowie interstitielle Lungenveränderungen beidseits gehen mit erhöhter Senkungsgeschwindigkeit und Leukozytose einher. Hinweise auf Infektion oder Krebserkrankung finden sich nicht. Innerhalb von 8 Wochen nach Absetzen von Bromocriptin gehen Pleuraergüsse und Entzündungszeichen zurück.1 Eine hochfieberhafte Pleuropneumonie bei einem 82jährigen PARKINSON-Kranken bessert sich nach Abbruch der knapp zweimonatigen Therapie mit Bromocriptin (NETZWERK-Bericht 2212). Pleuropulmonale Veränderungen einschließlich Pleuraverdickungen und Lungenfibrose sind seltene, aber schwerwiegende Effekte des Ergotalkaloids
(vgl. a-t 7 [1986], 68; 9 [1991], 80). Atemwegsbeschwerden wie Husten und Luftnot sowie Allgemeinsymptome,
darunter Fieber, Gewichtsverlust und Entzündungszeichen im Serum, können die Lungenschädigung begleiten. Die Weltgesundheitsorganisation
überblickt in Verbindung mit Bromocriptin rund 250 Meldungen zu Störwirkungen an den unteren Atemwegen, davon etwa 100 mit Pleurabeteiligung und
50 mit Parenchymveränderungen. Männer, die rauchen, sind häufiger betroffen.2 In der Regel setzt die Störwirkung nach
mehrmonatiger bis mehrjähriger Einnahme ein offenbar spielt die kumulative Dosis eine Rolle.1,2 Nach Absetzen klingen die Beschwerden
meist ab. Fibrotische Veränderungen bilden sich selten zurück.2
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