Magen-Darm-Blutungen durch Gerinnungshemmer plus nichtsteroidale Antirheumatika: Eine 74jährige erhält seit einem Schlaganfall durch Embolie bei Vorhofflimmern den Gerinnungshemmer Phenprocoumon (MARCUMAR u.a.). Der Quickwert wird auf 15% bis 25% eingestellt. Wegen schmerzhafter Mißempfindungen im Bereich der gelähmten Körperhälfte nimmt die Rentnerin zusätzlich vier Monate lang unregelmäßig Indometazin (INDOMET RETARD-RATIOPHARM u.a.) ein. Etwa vier Wochen später kommt es zu einer schweren Blutung aus einem großen Magengeschwür (NETZWERK-Bericht 7409). Ältere Menschen, die nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) einnehmen, entwickeln besonders häufig gastroduodenale Ulzera mit bisweilen lebensbedrohlichen Blutungen (a-t 5 [1989], 49). Von 19 NETZWERK-Berichten zu Blutungen aus Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren in Verbindung mit den Entzündungshemmern betreffen 10 über 65jährige. Nach einer retrospektiven Studie, in der Krankheitsdaten von mehr als 100.000 Personen über einen Dreijahreszeitraum ausgewertet wurden, werden über 65jährige, die NSAR zusätzlich zu einem Gerinnungshemmer einnehmen, 13mal häufiger als Gleichaltrige ohne diese Mittel wegen Blutungen aus peptischen Ulzera stationär in eine Klinik aufgenommen (SHORR, R. I. et. al.: Arch. Intern. Med. 153 [1993], 1665). |
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