AKUTER ZEREBRALER INSULT |
Der arterielle Bluthochdruck ist ein entscheidender Risikofaktor für zerebrale Insulte. Ein um 7 mm Hg erhöhter diastolischer Blutdruck verdoppelt die Gefahr, im Laufe des Lebens einen Schlaganfall zu erleiden. Die Minderung des diastolischen Drucks um 5-6 mm Hg senkt das Risiko um 35- 40%.1 Mittel der Wahl zur Langzeitanwendung auch für ältere Patienten über 70 Jahre2 sind die gut erprobten Betarezeptorenblocker und Diuretika (a-t 12 [1993], 130). Unsicherheiten bestehen jedoch, wann Patienten mit akutem zerebralen Insult antihypertensiv behandelt werden sollen.3 Bei gut 80% steigt der Druck in der akuten Phase über die Norm. Lediglich bei jedem Dritten sind erhöhte Blutdruckwerte aus der Vorgeschichte bekannt. Häufig normalisiert sich ein bei Auftreten des Insultes erhöhter Blutdruck ohne antihypertensive Therapie innerhalb von zehn Tagen. Die Entscheidung zur blutdrucksenkenden Behandlung in der akuten Situation erfordert Vorsicht, da der Abfall des Blutdrucks deletär sein kann:
Bei Blutdruckwerten über 180 - 200 mm Hg systolisch und 120 mm Hg diastolisch droht ein ausgedehntes Hirnödem. Liegt der Blutdruck darunter, ist in
akuten Situationen eine antihypertensive Therapie überwiegend nicht angebracht. Ausnahme von dieser Regel sind Patienten mit Symptomatik einer
hypertensiven Enzephalopathie oder Organfunktionsstörungen (Herz, Nieren), die ein hoher Blutdruck deutlich verschlechtern kann. Auch bei einer Hirnblutung
im Rahmen drastisch erhöhter Blutdruckwerte wird allgemein eine Drucksenkung als sinnvoll erachtet.9 |
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