BEHANDLUNG VON HARNWEGSINFEKTEN |
...Ich bin nicht der Meinung, daß beim rezidivierenden Harnwegsinfekt der Frau generell der diagnostische Einmalkatheterismus als
obsolet anzusehen ist (a-t 2 [1994], 19). Schließlich ist durch wiederholte Antibiotika-Therapie oft eine deutliche
Veränderung des Scheidenmilieus sowie des Urothels der distalen Harnröhrenschleimhaut entstanden, was verfälschte Befunde im Spontanurin
produziert. Fast täglich kommen Patientinnen zu mir in die Sprechstunde, die teilweise wochen- oder monatelang antibiotisch vom Hausarzt wegen
pathologischen Spontanurins therapiert worden sind. Im Katheterurin findet sich dann weder mikroskopisch noch kulturell irgendein Infektnachweis... Der diagnostische Einmalkatheterismus wird in der internationalen Literatur wegen der Gefahr der Keimverschleppung übereinstimmend abgelehnt. Die
isolierte Bakteriurie ein häufiger pathologischer Spontanurin-Befund ist bis auf die in a-t 2 (1994), 19 genannten Ausnahmen nicht
behandlungsbedürftig. |
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