Angina-pectoris-Prophylaxe mit Tabletten oder Pflaster? Die Nitroverbindungen Isosorbiddinitrat (ISDN, ISOKET u.a.), Isosorbidmononitrat (ISMO u.a.) und Nitroglyzerin-Pflaster (NITRODERM TSS u.a.) verringern die Anzahl von Angina-pectoris-Anfällen, vorausgesetzt, es wird ein nitratfreies Intervall zur Verhinderung der Toleranzentwicklung eingehalten (vgl. a-t 8 [1987], 71). Direkte Vergleiche fehlen. ISDN soll maximal dreimal täglich eingenommen werden, die letzte Tagesdosis spätestens um 18 Uhr, ISDN-Retardpräparate zweimal täglich, morgens und am frühen Nachmittag. Bei retardiertem Isosorbidmononitrat reicht die einmal tägliche Einnahme aus. Sie schützt mindestens 12 Stunden vor Angina-pectoris-Anfällen und gewährleistet ein ausreichendes nitratfreies Intervall für den Rest des Tages. In einer Veröffentlichung der neuseeländischen Gesundheitsbehörde wird von der Verordnung von Nitroglyzerin-Pflastern, die ursprünglich für einen 24-Stunden-Schutz vorgesehen waren, abgeraten. Im kontrollierten Vergleich wirkt die intermittierende Anwendung von Nitropflastern zu 10 mg mit jeweils zehnstündiger Nitratpause hinsichtlich Ergometer-Belastungszeit nicht besser als Plazebo. Selbst wenn von gleicher Effektivität auszugehen sei, sprechen die Kosten eindeutig für ISDN und das Mononitrat (LUKE, R.: Prescriber Update, Department of Health, Te Tari Ora, 2 [1993], 9 / ati d). In Deutschland ist ein Nitropflaster zu 10 mg mit rund 3 DM etwa vierfach teurer als 60 mg retardiertes ISDN und knapp doppelt so teuer wie 60 mg retardiertes Mononitrat, Red. |
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