ALPENLÄNDER: WELCHE GEFAHREN |
Die Informationen zu Nutzen und Risiken der FSME-Impfung (FSME-IMMUN u.a.) sind in Österreich dürftig. So fehlt in einem
aktuellen Bericht in der Tiroler Tageszeitung der Hinweis, daß es im Bergland oberhalb von 1.000 m keine FSME-Viren gibt, selbst in Endemiegebieten nur 0,1%
der Zecken mit dem Virus infiziert sind und daß die medizinische Bedeutung der etwa 500- bis 1000mal häufiger als FSME vorkommenden Borreliose meist
verkannt wird. Risiken der Impfung bleiben unerwähnt. Im Austria Codex findet sich lediglich der Hinweis "gelegentlich leichte lokale
Reaktionen". Univ. Prof. Dr. med. H. GLOSSMANN (Klin. Pharmakologie) Naturherde virusinfizierter Zecken sind in der Schweiz in erster Linie das Berner Seeland, das Züricher Unterland und die Gegend um Landquart-Seewies. Auch ein "Großteil der Österreicher lebt nicht in einem Endemiegebiet" (Gesundheitsminister AUSSERWINKLER). Der FSME-Anbieter Immuno erklärt hingegen "ganz Österreich" zum Endemiegebiet und schürt Ängste vor den Folgen eines Zeckenbisses. Kritiker wie GLOSSMANN tut der Immuno-Vorstand EIBL als "G'schaftelhuber" ab. Ein Statistiker, der die vom Erfinder des Impfstoffes FSME-IMMUN KUNZ publizierten FSME-Daten in Frage stellt, wird ignoriert: EIBL redet nicht "mit jedem Wurschtl" (Profil 25/1993, S. 38). KUNZ ist übrigens nicht nur mit Tantiemen am Impfstoff beteiligt, sondern auch Mitglied des obersten Sanitätsrates, der Impfempfehlungen herausgibt (vgl. a-t 9 [1991], 79). Der Zielkonflikt liegt offen. Unserem NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION gingen innerhalb von sechs Jahren 115 Berichte über Zwischenfälle in Verbindung mit FSME-Impfstoffen zu. Überwiegend handelt es sich um ZNS-Störwirkungen, darunter Kopfschmerzen (30%), zerebrale Krampfanfälle (12%), Asthenie (10%), Parästhesien (8%), Paresen (7%), Enzephalitis (6%), Meningismus (4%), Meningitis (3%) sowie Depression, Myelitis, Polyneuritis, Reflexabschwächung, Verwirrtheitszustand u.a. Im Bereich der Sinnesorgane werden Doppeltsehen und Schwindel (je 4%), Sehstörungen und Augenmuskellähmung (je 3%) sowie Taubheit, Störung des Geruchssinns und Lichtscheu beschrieben. 34% der gemeldeten Zwischenfälle gehen mit Fieber einher, 11% mit Übelkeit und Erbrechen, 7% mit Glieder- und 5% mit Nackenschmerzen. Ein Allgemeinmediziner aus dem Stuttgarter Raum findet bei mehreren Patienten trotz dreifacher Grundimmunisierung keine für einen Impfschutz ausreichenden Titer. Die Kontrolluntersuchung in einem anderem Labor bestätigt die fehlende Immunisierung (Bericht 4882), Red. |
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