Sepsis nach intraartikulärer Injektion von Mistelextrakt (PLENOSOL N): Nach Injektion von 1 mg Mistelextrakt (PLENOSOL N) in das linke Sprunggelenk wegen Arthrose mußte eine 54jährige Frau intensivmedizinisch versorgt werden. Es entwickelte sich eine Sepsis bei iatrogenem Sprunggelenkempyem links sowie ein metastatisch zu wertender intraabdominaler Abszeß mit paralytischem Ileus, der Laparotomie, Spüldrainage und antibiotische Behandlung erforderlich machte. In mehreren Blutkulturen wurden A-Streptokokken nachgewiesen. Der Klinikaufenthalt betrug zwei Monate. Die Patientin war nach acht Monaten noch nicht wieder gehfähig. Das linke Sprunggelenk versteifte als Folge der Infektion. Die Kausalität zwischen ärztlicher Maßnahme und Erkrankung wird bejaht. Die mit dem Zwischenfall konfrontierte Herstellerfirma Madaus räumt Allgemeinreaktionen wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, pektanginöse Beschwerden, orthostatische Kreislaufstörungen und allergische Reaktionen als PLENOSOL-N- Injektionsfolge ein. Die bei der Segmenttherapie übliche intrakutane Injektion könne aber lediglich eine lokale aseptische Entzündung im Bereich der Quaddel hervorrufen. Ein Übergreifen dieses Prozesses auf eine Gelenkhöhle sei noch nie berichtet worden, aber durch versehentlich intraartikuläre Injektion denkbar (NETZWERK-Bericht 6165). |
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