SCHMERZLINDERUNG UNTER METHADON-SUBSTITUTION |
Ist bei einer 34jährigen heroinabhängigen, HIV-infizierten Patientin mit täglicher Substitution mit 50 mg L-POLAMIDON per
os nach Resektion des rechten Lungenunterlappens und Lymphadenektomie wegen Adenokarzinom eine postoperative Gabe von Piritramid (DIPIDOLOR),
Buprenorphin (TEMGESIC) oder Morphinsulfat (MST) durchführbar, oder müssen euphorisierende Effekte dieser Substanzen auch bei Patienten mit
langjährigem Heroin-Abusus und Methadon-Substitution befürchtet werden, wodurch die Substitutions-Compliance im Sinne eines verstärkten
Suchtverhaltens vermindert würde? Methadon (L-POLAMIDON) per os in hoher Dosis blockiert die Wirkung üblicher Dosen anderer Opiate. Dieses ist "therapeutisches" Ziel der
Methadon-Substitution Heroin-Abhängiger. Durch Sättigung der Opiat-Rezeptoren mit Methadon findet zusätzlich zugeführtes Heroin keine
unbesetzten Rezeptoren, an denen es seine Wirkung entfalten kann. Die heroininduzierte Euphorie wird gehemmt, ebenso ein Entzugssyndrom bei Abklingen der
Heroinwirkung, da die hohe Dosis des langwirkenden Methadon-Metaboliten blockierend wirkt. |
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